Zweiter Fachdialog der Akteure
Am Freitag, 8. November 2024, hat der zweite Fachdialog der Akteure zur Kommunalen Wärmeplanung der Stadt Bornheim bei der Euro Pool System International (Deutschland) GmbH stattgefunden.
Beigeordneter Ralf Cugaly begrüßte die Akteure. „Wir haben uns in den letzten Monaten weiterentwickelt und möchten heute die Fortschritte vorstellen“, sagte Cugaly und wünschte den Teilnehmenden eine gute Veranstaltung und gute Kontakte.
Besonderheit des zweiten Fachdialogs war die interaktive Beteiligung. Per Smartphone oder Tablet konnten die Teilnehmenden Fragen beantworten, etwa: Wie weit ist Ihr Unternehmen mit der Energietransformation? Welche Maßnahmen sind bereits umgesetzt oder geplant? Und was sind die drei größten Herausforderungen der Energiewende in Ihrem Unternehmen? Bei der Frage welche Maßnahmen bereits in den Unternehmen umgesetzt oder geplant sind wurden Photovoltaik, Elektromobilität, Regenerative Strom- und Wärmeerzeugung sowie Energieberatung genannt. Als größte Herausforderungen der Energiewende sehen die Unternehmer die Vielzahl von gesetzlichen Vorgaben, die Kosten und die geplante Geschwindigkeit bis 2045.
Im Anschluss an den interaktiven Teil erklärte Manuel Thom vom Projektpartner e-regio, in welcher Phase sich die Kommunale Wärmeplanung der Stadt Bornheim befindet. „Wir haben ein erstes Stimmungsbild“, sagt Thom. „Die Bestandsanalyse ist abgeschlossen und die Potenzialanalyse befindet sich in den letzten Zügen. Parallel sind wir dabei, ein Zielszenario und eine Umsetzungsstrategie zu entwickeln.“ Danach folge die Feinplanung. Die Fertigstellung sei im ersten Quartal 2025 geplant. Ziel ist es, eine strategische Planung zu erreichen, damit etwa Straßen nicht mehrfach aufgerissen werden müssen.
Das Zwischenergebnis der Kommunalen Wärmeplanung in Bornheim präsentierte Stephan Nievelstein, ebenfalls vom Projektpartner e-regio. Demnach hatte Bornheim im Jahr 2022 einen Endenergieverbrauch von 875 Millionen Kilowattstunden. Davon entfielen 529 Millionen Kilowattstunden (60 Prozent) auf Wärme und Kälte (ohne Strom), 59 Kilowattstunden (7 Prozent) auf den Bruttostromverbrauch und 287 Millionen Kilowattstunden (33 Prozent) auf Verkehr und die sogenannte mechanische Energie. Bei den CO2-Emissionen nach Sektoren entfielen auf das Jahr 2022 103.000 Tonnen (38 Prozent) auf private Haushalte, 60.000 Tonnen (22 Prozent) auf die Industrie, 6.000 Tonnen (2 Prozent) auf kommunale Einrichtungen, 67.000 Tonnen (24 Prozent) auf den Straßenverkehr, 8.000 Tonnen (3 Prozent) auf den Schienenverkehr und 2.000 Tonnen (1 Prozent) auf die Schiffahrt. Der Pro-Kopf-Wert liegt in Bornheim bei 6,6 Tonnen. Zum Vergleich: Deutschlandweit liegt der Pro-Kopf-Wert bei 7,4 Tonnen.
Um die Ziele der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen gibt es drei wesentliche Hebel. Diese sind die Reduzierung des Wärmebedarfs, die Steigerung der Gebäudeeffizienz durch Sanierung und die Nutzung von Erneuerbarer Energie und Abwärme.
Der zweite Fachdialog endete mit einer Gruppenarbeit. Unterteilt in drei Gruppen sollten für einzelne Gebiete die geeignetsten Wärmeversorgungsarten ermittelt werden. Dabei wurde deutlich, dass die Wärmeversorgungsarten zwar mit Blick auf das gesamte Stadtgebiet und angrenzende Kommunen betrachtet werden müssen, aber für einzelne Gebiete individuelle Lösungen gefunden werden müssen. Die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung können eine fundierte Richtlinie und Empfehlung für die zukünftige Wärmeversorgung in Unternehmen und Privathaushalten sein.